Cloud Mining

Jeden Tag tauchen neue Cloud Mining-Dienste auf. Sie versprechen potenziellen Kunden, dass man am Tag ganz passiv ein kleines Vermögen aufbauen kann ohne technische Kenntnisse. Was ist dran am Mythos?

Erstmal: Was ist Cloud Mining? Man „mietet“ sich Rechenkapazitäten bei einem Unternehmen. Der Nutzer kann damit digitale Währungen minen, denn anders als beim klassischen FIAT-Geld, gibt es bei Kryptowährungen keine Notenbanken, die die Währung ausgeben. Die meisten Cloud Mining-Anbieter bieten ein simples Interface an, indem der Kunde seine Rechenleistung kaufen kann. Ohne eigenes Geld in Hardware zu investieren, kann man bereits innerhalb weniger Minuten anfangen mit dem Mining von Krypto-Geld.

Wie kann man Geld mit Mining verdienen?

Desto höher der eigene Anteil, umso mehr Geld verdient man mit dem Mining. Dabei muss man beachten, dass man auf mehrere Einflüsse spekuliert. Zu einem bezahlt man erstmal für einen bestimmten Zeitraum – davon wird zu einem Rechenkapazität zur Verfügung gestellt, aber auch Wartung und Strom bezahlt.

Beim Mining (auch Cloud Mining) spekuliert man natürlich auch auf einen gesteigerten Kurs, denn nur dann kann wirklich viel Geld verdient werden. Natürlich spielt es auch eine Rolle, wie viel Gebühren der Anbieter nimmt – dazu aber mehr in Punkt „Wann lohnt sich ein Cloud Mining Vertrag?“.

Mit Cloud Mining kann man durchaus Geld verdienen
Mit Cloud Mining kann man durchaus Geld verdienen (Symbolbild)

Ist Cloud Mining ein Schneeballsystem?

Wo das große Geld lauert, da befinden sich auch schwarze Schafe. Einigen Anbietern wird vorgeworfen, eigentlich gar keine Rechenpower zur Verfügung zu stellen, sondern lediglich ein verstecktes Schneeballsystem zu betreiben. Das bedeutet: Der Betreiber hat keine Hardware beziehungsweise Rechenleistung die in das Bitcoin Netzwerk eingeschleust wird. Die Kosten (Auszahlungsbeträge) von bestehenden Kunden werden finanziert durch neue Kunden. Dieses System (Ponzi) funktioniert aber nur, wenn eine immer größere Anzahl an neuen Kunden hinzukommt. Wenn die Kosten für die Auszahlungen der bestehenden Kunden nicht gedeckt werden können, zerfällt das System.

Wenn ein seriöses Cloud-Mining-Unternehmen gefunden worden ist, profitiert man aber von der Zentralisierung der Hashpower im Netzwerk, denn sie sind nämlich ähnlich wie Mining-Pools aufgebaut.

Was kostet die Wartung (inkl. Strom)?

Wer sich ein eigenes Mining-Zimmer in den eigenen vier Wänden aufbauen möchte, dem muss ich enttäuschen. Die Kosten können nicht getragen werden – die Kurse müssten quasi explodieren, damit es sich überhaupt lohnt. Die Stromkosten sind die Deutschland einfach zu hoch um es lukrativ zu betrieben, wobei die Hardware für Kryptowährung-Mining auch nicht günstig ist.

Bei Cloud Mining-Anbietern muss man ebenso darauf achten, dass man sich hier nicht verkalkuliert. Jeder Anbieter hat laufende Gebühren wie zum Beispiel Stromkosten und Personalkosten. Das eigens eingezahlte Geld sollte man davon also nicht auffressen lassen – sonst geht man mit Verlust wieder aus den Vertrag.

Eigentlich in allen Fällen ist es so, dass kein Kunde draufzahlen muss. Es werden also lediglich Gewinne abgezogen und in Krisenzeiten wird einfach der Betrieb eingestellt um unnötige Stromkosten zu vermeiden. Das geschieht vor allem dann, wenn die Kurse extrem fallen, sodass der Anbieter selbst die Stromkosten zahlen muss.

Des Weiteren gibt es noch eine Kostenfalle. Viele Cloud Mining-Anbieter locken mit günstiger Hashpower. Der Knaller kommt aber meist bei den Auszahlunsgebühren. Die Bitcoin Transaktionen sind von Haus aus ziemlich hoch und oftmals gewährt sich der Anbieter auch nochmal einen Stück vom Kuchen.

Wie weiß ich, dass ich wirtschaftlich Mining betreibe?

Mit dem Tool http://www.bitcoinx.com/profit/ kann die gekaufte Hashpower umgerechnet werden. Das besondere an diesem Tool ist, dass nicht nur der aktuelle Kurs sondern auch die heutige Difficulty in die Berechnung einfließt, diese Werte lassen sich auch selbst bestimmen. So zum Beispiel den Anschaffungspreis bei eigenem Mining Geräten oder bei Cloud Mining-Verträgen eben die Vertragskosten.

Keinesfalls sollten die Werte 1:1 übernommen werden, sie geben eine grobe Richtung an ohne Garantie. Es sollten mehrere Rechnungen getätigt werden: Konstanter Bitcoin-Kurs und/oder Anstieg der Difficulty (bei Bitcoin sehr wichtig aufgrund des Proof-of-Work-Verfahrens).

Hinzu zeigt das Tool die „Hardware Break Even“ an, das bedeutet, dass damit der ungefähre Zeitraum angezeigt wird, indem man seine Investitionen wieder rausgeholt hat.

Eine kleine Mining Farm
Eine kleine Mining Farm

Worauf bei der Auswahl des Cloud Mining-Anbieters achten?

Folgende Checkliste hilft bei der Auswahl des richtigen Anbieters weiter:

  • Kann der Anbieter eigene Hardware vorweisen?
  • Sieht das Design der Webseite professionell aus?
  • Wie lange gibt es das Mining-Unternehmen?
  • Lockt das Unternehmen mit hohen Provisionen für Refferal-Partner?

Zu Punkt 1: Wenn der Anbieter sich wehrt, seine Geräte (bzw. Serverraum) zu zeigen, dann unbedingt abstand nehmen. Es besteht der Verdacht, dass es sich um ein Schneeballsystem handeln könnte.

Zu Punkt 2: Oftmals werden Designs solcher Anbieter immer wieder verwendet, es kommt dabei zu Style-Fehlern und krummen Kästchen. Wenn obendrein noch Rechtschreibfehler vorzufinden sind, sollte man diesen Anbieter mit Skepsis sehen.

Zu Punkt 3: Das muss nicht unbedingt ein Faktor sein, der die tatsächliche Existenz beweist. Man sollte jedoch auch auf die Unternehmensgeschichte schauen. Immerhin werden Verträge abgeschlossen – Was machst Du, wenn es das Unternehmen in einem Jahr nicht mehr gibt? Du verlierst dadurch womöglich Geld.

Zu Punkt 4: Hohe Provisionen locken Blog-Betreiber, YouTuber und Promoter an. Allerdings müssen diese Provisionen auch finanziert werden. Gängig ist die Provision von 3%, alles was darüber fällt, sollte man etwas genauer unter die Lupe nehmen. Wenn ein Anbieter sogar 20% von jeder Einzahlung an den Partner weitergibt – sollte man aufpassen. Das scheint etwas nicht zu stimmen.

Zusätzlich darfst du niemanden trauen, der dir „finanzielle Freiheiten“ oder ein „passives Einkommen“ verspricht. Niemand hilft dir kostenlos – es gibt zu allen Absichten auch eine andere Seite der Medaille.

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